Museen


Schlunkendorf Spargelmuseum

Alte Posthalterei - Beelitzer Heimatmuseum

Wo der Postmeister seine Gäste höchstpersönlich begrüßt... Mitten im Zentrum der historischen Altstadt des 1000jährigen Beelitz, direkt am Kirchplatz und gegenüber dem Rathaus, steht ein imposantes Gebäude - die alte Postrelaisstation. Sie wurde 1789 vom damaligen Postmeister im Stil des spätbarocken Klassizismus erbaut und bot bis 1870/71 auf der Route Berlin - Halle/ Leipzig willkommenes Quartier für Passagier, Pferd und Wagen. Schon einmal war in der Alten Posthalterei Beelitz ein Museum beheimatet, 1955 bis 1973. Und davor gab es im Wasserturm am Bahnhof ein Heimatmuseum für den Zauchebezirk, 1928 bis 1939. Nun also zum Spargelfest 1999 ein Neustart: Anknüpfend an die Geschichte des Hauses wird Regionalgeschichtliches mit Postvergangenheit verbunden. Gleich wenn der Raum betreten wird, ertönt ein einstimmendes Postsignal - Besucher und Museumsmitarbeiter erfahren mit diesem akustischen Zeichen im sogenannten Expeditionszimmer (Abfertigungsraum) von der „ankommenden Kundschaft“. Die Fassade des mit Preußenadler und Posthorn über 200 Jahre alten Gebäudes, das kleine Abfertigungsfenster gleich links in der Durchfahrt zum Hof sowie dieser selbst - hier ist noch an vielen Punkten die alte Postkutschenzeit spürbar. Eine Einladung für die weitere Gestaltung des Museums dieser alten Ackerbürgerstadt Beelitz... Handwerk, Gewerbe, Landwirtschaft, Ur- und Frühgeschichte, Alltagskultur wie das reichhaltige und traditionsreiche Vereinsleben beispielsweise - das Spektrum ist weit gefasst, bei aller Information soll der Schauwert nicht zu kurz kommen. Auch in Zukunft soll es weiterhin Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art geben. Wechselnde Ausstellungen des Heimatvereins bieten die Möglichkeit, intensiver bestimmte Sachverhalte zu untersuchen und der Öffentlichkeit im selben Haus zu präsentieren. So sehr die Ausstellungen für sich stehen, werden sie als inhaltliche Ergänzung zum Museums dieses sinnvoll bereichern. Die kleine Multimedia-Ecke im vorderen Raum des Museums gibt sich ganz zeitgemäß. Ob virtueller Stadtrundgang durch das alte Beelitz, ob Videoimpressionen aus der Gegenwart der Spargelhochburg, ob Informationen aus der Frühzeit der 1000jährigen Siedlungsgeschichte oder aber: wollen die Kleinen vielleicht etwas Gruselig-Spannendes wie die „Sage vom Siebenbrüderweg“ hören...? - per Mausklick ist alles ganz einfach zu haben, und wer einen Ausdruck mit nach Hause nehmen möchte, der kann diesen gegen ein kleines Entgeld auch bekommen. Seit neuestem ist auch eine Touristinformation dem Museum angegliedert. Ob der Gast verweilen möchte oder nur schnell Informationen zu den Möglichkeiten in der Region sucht - er ist herzlich willkommen. Vieles ist im Fluss und in ständiger Bewegung, so dass sich ein Besuch im Museum in der „Alten Posthalterei“ auch ein wiederholtes Mal lohnt.

Poststr. 16
14547 Beelitz
(033204) 39154
(033204) 39156
E-Mail:


Spargelmuseum Beelitz

Das Spargelmuseum Beelitz würdigt den Spargel als Quelle und Gegenstand der Gaumenfreude, des Erwerbs und auch der Kunst. Es informiert über die Botanik der Pflanze, die Technologie und die Geschichte des Beelitzer Spargelanbaus, Aspekte der allgemeinen Kultur- und Kunstgeschichte, der Heilkunde in Verbindung mit Spargel und über die Lebensweise der mit dem Spargel verbundenen Menschen. Es zeigt die wirtschaftliche Bedeutung des Spargels für die Region. Mit dem Auto erreichbar über die Bundesstraße 246 von Beelitz in Richtung Trebbin, an der Einmündung in Richtung Schlunkendorf fahren, dort durch den Ort bis zum Abzweig nach links in Richtung Schlunkendorf Kiez. Das Spargelmuseum befindet sich in unmittelbarer Nähe des Kiezplatzes in einem kleinen, restaurierten Bauernhaus, erkennbar an der Giebel-Aufschrift: SPARGELMUSEUM. Für Radfahrer und Fußgänger bietet sich der Weg nach Schlunkendorf, der als Spargel-Lehrpfad gestaltet wurde, an. Er zweigt unmittelbar nach der Kreuzung B2 – B246 links ab und bietet zusätzlich zum abwechslungsreichen Weg zahlreiche Informationen zu Flora und Fauna, speziell aber zum Spargelanbau. Johann Wolfgang von Goethe, der auf dem Weg nach Weimar Station in der Beelitzer Posthalterei machte, schrieb: „Der Spargel ist wahrscheinlich der König aller Gemüse; bedauerlich nur, dass seine Herrschaft so kurz währt.“ Machen auch Sie sich ein Bild vom Spargel, seinem Anbau und seiner Ernte. Entdecken Sie im Spargelmuseum die einzelnen Geschichten um den Spargel und probieren Sie vom Spargelgeist.

Kietz 36
14547 Beelitz OT Schlunkendorf
(033204) 42112

Öffnungszeiten:
01. April – 30. Juni 10 – 16 Uhr
01. Juli – 31. März nur nach Anmeldung
Eintrittspreis: 1,50 Euro
Ermäßigt: 1,20 Euro (Schüler, Gruppen ab 11 Personen)


Technisches Museum Heiz-Kraft-Werk Beelitz-Heilstätten

Das Wahrzeichen und Herzstück des historischen Ensembles in Beelitz-Heilstätten ist das Heiz-Kraft-Werk, das mit seinem 41m hohen Wasserturm das gesamte Gelände überragt. Das Heiz-Kraft-Werk ist das älteste Energiezentrum dieser Art in Deutschland mit einer einmaligen Kombination aus Fernheizwerk und Elektrizitätswerk. Hier wurden aus energietechnischer Sicht wegweisende Pläne realisiert: Wirtschaftliche Energieerzeugung, verlustarmer Transport zum Verbraucher und zuverlässige Versorgung des Abnehmers waren bereits damals wichtige Ziele. Große begehbare unterirdische Sammelkanäle versorgten von hier aus jedes einzelne Gebäude der Anlage.

Den Standort des Heiz-Kraft-Werkes wählten die Erbauer unter ökonomischen und ökologischen Aspekten. Durch den Anschluss an die Bahnlinie Berlin-Dessau konnte der Brennstoff Kohle direkt angeliefert werden. Dieses Prinzip der kurzen Wege wurde auch in der Ansiedlung der Großverbraucher fortgesetzt. Die Wäscherei, die Bäckerei und das zentrale Badehaus wurden in unmittelbarer Nähe des Heiz-Kraft-Werkes errichtet. Das Heiz-Kraft-Werk wurde in der ersten Ausbaustufe in den Jahren 1898 bis 1902 fertiggestellt. Zunächst erzeugten acht Zweiflammrohrkessel mit einem Betriebsdruck von 8 atü Wärmeenergie in Form von Nassdampf. Die Hauptabnehmer für den Hochdruckdampf waren Anlagen zur Erzeugung von Elektroenergie sowie die Dampfpumpen zur Förderung von Wasser. Die entstehende Wärmeenergie wurde vielfältig genutzt: zum Heizen der Gebäude, für medizinische Anwendungen im Badehaus, für die Wäscherei, zur Desinfektion und Sterilisation und in den Küchen. Die Umwandlung der Wärme in Elektroenergie erfolgte in der ersten Ausbaustufe mit zwei AEG-Gleichstromgeneratoren, die von jeweils einer Dampfmaschine der Firma Borsig angetrieben wurden. Aus der heutigen Sicht sind diese Verbundmaschinen einzigartig. Sie sind die einzigen noch erhaltenen Anlagen dieser Art in Deutschland. 1929 wurden zwei Dampfturbinen, verbunden mit zwei Drehstromgeneratoren von der Brown Boveri AG installiert. Damit setzte sich wegen der größeren Leistungsfähigkeit und besseren Übertragbarkeit die Wechselstromtechnik durch.

Beschäftigt man sich heute näher mit der Technik des Heiz-Kraft-Werkes, ist es immer noch beeindruckend, wie die Ingenieure des 19. Jahrhunderts bei einem sehr sparsamen Einsatz von Primärenergie diesen hohen Nutzeffekt erzielten. Das Heiz-Kraft-Werk mit seinen dazugehörenden Nebengebäuden ist auch aus architektonischer Sicht von großer Bedeutung und zählt zu den beeindruckendsten technischen Bauwerken in Deutschland. Der alles überragende Wasserturm mit dem innenliegenden Schornstein ist das Symbol des Heilstätten-Geländes. Hier wurden die Elemente des Landhausstils der Jahrhundertwende zu einer baulich-ornamentalen Ausformung gesteigert. Der regelmäßig oktogonale Schaft des Wasserturms ist mit weißen Glasursteinen verblendet, die Kanten- und Fensterlaibungen sowie der rückwärtige Erker sind mit rotem Klinker abgesetzt. Der abschließende, auf mächtigen Haussteinkonsolen ruhende Turmaufsatz wird durch ein kleinteiliges, geschwungenes Eichenholzfachwerk bestimmt. Die Ausfachung des Fachwerks ist ebenfalls mit weißen Glasursteinen in unterschiedlicher Ornamentik gestaltet. Die Innenräume des Ergeschosses sind nahezu durchgehend mit gesinterten Fliesen ausgelegt. Die Wände sind weitgehend mit Glasursteinen bekleidet, ebenso die preußischen Kappengewölbe der Maschinenhäuser und die Räume der Enteisungsanlagen. Allein durch die architektonische Vielgestaltigkeit und die Liebe zum Detail in den Ausführungen besitzt das Heiz-Kraft-Werk in Beelitz-Heilstätten heute höchsten Denkmalwert.

Selbst wenn wir heute in der Lage sind, dank verbesserter Technologien und Materialien Anlagen dieser Art weitaus effektiver zu betreiben, wird deutlich: Das Heiz-Kraft-Werk in Beelitz-Heilstätten ist ein Beispiel für erstklassige Ingenieurleistung der Jahrhundertwende und muss als solches erhalten werden.

Förderverein Heiz-Kraft-Werk Beelitz-Heilstätten e.V.
Postfach 1131
14547 Beelitz
Telefon: 033204 34703 und 033204 39167
Email:
oder: FoerdervereinHKW
beelitz.de

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